Soziale Medien? Wie sozial sind sie wirklich?

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Wenn die Toleranz nur noch ein Wort ist.

Ihr Lieben, heute möchte ich ein paar Worte über ein Thema verlieren, welches mich immer wieder beschäftigt – der Umgang miteinander in den sogenannten sozialen Netzwerken. Egal, ob ich mich auf Facebook, in unterschiedlichen Foren oder auch der großen Tube bewege, so nehme ich immer öfter (?) wahr, wie wenig der gute alte Satz „leben und leben lassen“ noch zu gelten scheint…

Machen wir es konkret. Ich entdeckte vor einiger Zeit die von mir verfassten Golden Camping Rules auf einer FaceBook Seite. Schön Copy Paste. Mit der Überschrift „von einer anderen Seite geklaut“. Wie passend formuliert. Aber unter uns – im Grunde war / ist es mir recht egal. Allerdings fand ich es angebracht, wenigstens meine Seite zu verlinken, was ich in einem Kommentar tat. Mit Smiley und dem Hinweis „wer sie im Original lesen mag, kann das hier tun…“.

Was war die Konsequenz? Der Admin der Seite löschte diesen Kommentar in guter alter Diktatormanier – mit dem Hinweis, dass Fremdwerbung (zB auf andere Homepages) verboten sei. Hä?! Was stimmt denn mit dem nicht, ging es mir durch meine kleinen Hirnwindungen. Der junge Mann begeht eine 1A Urheberrechtsverletzung und löscht meinen Link? Also schrieb ich ihn an, dass ich das etwas merkwürdig finde. Darauf hin ergänzte er den Copy Paste Eintrag „meiner“ Rules noch mit meinem Vornamen. Verfasst von Stefan. Ja, danke auch…

Hier investiert also jemand (in dem Fall ich) Zeit und Hirnschmalz in ein paar unterhaltsame Zeilen und ein anderer schmückt seine FaceBook Page mit diesen Federn. Das finde ich kacke. Was ich übrigens mindestens genau so kacke finde, ist das Klugscheissen untereinander.

Das Paradebeispiel ist hier immer wieder die jährliche Versteigerung des Jesolo International. Kurze Erklärung. Um in den (Sommer)Ferien auf diesem wahrlich sensationellen Platz einen eben solchen zu bekommen, hat sich der Betreiber ein durchaus lukratives System überlegt. Im Herbst wird eine definierte Zeit über 1-2 Wochen aufgerufen, in der potentielle Campinggästekunden eine bestimmte Geldsumme zwischen 10 und unendlich Euro „bieten“ können.

Am Ende dieser Bieterphase entsteht so eine gewisse Rangfolge, nach der die Bieter dann von den Platzmitarbeitern angerufen werden, um einen Stellplatz für das kommende Jahr zu reservieren. So bietet der eine 5 6 700 Euro und manchmal mehr und steht somit an Platz 1. Du ahnst es schon, eben dieser wird also als erster angerufen und hat die volle Auswahl bzgl. Zeit und Wunschstellplatz. Danach der zweite, der dritte, etc.

So weit, so gut. Dazu darf man allerdings dann noch wissen, dass das Gebot „weg“ ist und nicht als Anzahlung oder was auch immer verrechnet wird. Somit nimmt der Platz sicherlich noch ein zwei drei Euro ein, die übrigens auch jetzt im Herbst bereits zur Zahlung fällig werden. Gutes Geld, oder? 😉

Jedenfalls scheiden sich an genau diesem Punkt die Geister. Die einen sagen „super System“, die anderen verteufeln es wie ich den SC Preussen Münster die Pest. So weit ist noch nichts schlimmes geschehen. Aber jetzt kommt es. Geht doch mal in die einschlägigen Camper Foren und sucht nach dem entsprechenden Thread. Manchmal befürchte ich, ständen sich die Protagonisten nun gegenüber, sie würden sich die Köppe einschlagen. Wieso sagen wir Camper auf der einen Seite, wir hätten die Toleranz und Liberalität erfunden und auf der anderen Seite hört unsere Toleranz spätestens dann auf, wenn jemand anderes eine eben andere Meinung hat. Ist es dann überhaupt noch Toleranz? Berechtigte Frage, oder?

Ein weiteres Beispiel dazu? Vor einigen Monaten hatte ich in einem dieser Foren meinen YouTube Kanal verlinkt. Himmelherrgott. Phasenweise dachte ich, wir stehen dort kurz vor dem dritten Weltkrieg. Und das wegen meiner kleinen Videos. Huiuiui. Der eine findet sie cool, der andere nicht. Und damit hat es sich doch? Oder? Eben nicht. Da fangen die ForenUser das Diskutieren an. Ob cool. Doof. Kommerziell. Oder was auch immer.

Versteht mich richtig. Ich meine nicht, dass wir nicht mehr unsere Meinungen kundtun sollen. Darum bitte ich sogar! Ich brauche und mag Feedback. Und auch ich diskutiere super gerne. Frag meine Dame. Oh ja. Die weiss das. 😉

Aber was ich nicht verstehe – dass wir immer glauben müssen, im Recht zu sein. Gibt es dieses Recht, diese Wahrheit überhaupt? Nein, die gibt es nicht wirklich. Ich versuch mal, es aus meiner kleinen NLP Sicht zu beschreiben.

Wir schauen auf ein Thermometer und sehen: es sind 20.7 Grad. Punkt. Ist das die Wahrheit? Ja, zumindest wenn es sich um geeichtes Messinstrument dreht. Doch nun hört es schon auf. Denn spätestens nun sagt der eine, dass es zu warm ist. Der andere findet es zu kalt. Und der dritte genau richtig. Aber wer hat nun Recht? Niemand. Und alle. Jeder für sich. Und keiner für die anderen.

Und genau so verhält es sich auch sonst, auch in sozialen Netzwerken. Natürlich sollen wir diskutieren. Viel und gerne und gut. Aber bitte lasst uns im Hinterkopf haben, dass unsere Wahrheit nicht die der anderen ist / sein muss. Vielleicht lohnt es sich ja manchmal sogar, über die anderen Sichtweisen gerne mal eine Minute länger nachzudenken. Ggf. ergänzen sie ja meine? Wie fein wäre das.

Wir müssen niemanden anpflaumen, nur weil er einen Hobby fährt. Oder einen Mover hat. Oder keinen CACAD Grill. Oder oder oder. Jeder von uns hat seine kleine (Gedanken)Welt. Und jede davon ist genau so wertvoll wie die andere. Und wenn wir das begreifen, offen auf andere Menschen und deren Wahrheiten zugehen, dann können wir auch online von sozialen Netzwerken sprechen. Sonst sind genau das nämlich nicht.

Oder? Wie ist Deine Meinung dazu? Ich freue mich auf Deine Meinung…!

1 Kommentar

  1. Hi Stefan,
    dass der Ton im Internet rau, oft unfreundlich und auch unsozial ist, ist wohl wahr. Aber wundert’s Dich? So sind heutzutage einfach viele gepolt, dass sie nur sich und ihren Dunstkreis überblicken und darüber hinaus spielt entweder Angst oder Neid eine Rolle. Sich darüber zu ärgern bringt doch nichts. Die Leute sind verschieden und die Gesellschaft tut ihr Übriges.
    Ich würde das Ganze positiv sehen. Ich bin seit ein paar Wochen dabei, mich mit dem Thema Wohnwagen, Camping und so zu beschäftigen und mir ist bisher nur Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und tolles Detailswissen entgegen geschlagen. Gäbe es das Netz nicht, hätte ich die Erfahrung in diesem Ausmaß bestimmt nicht machen dürfen. Ich bin total begeistert und motiviert, dem Internet sprich anderen Menschen etwas zurückzugeben. Und wenn das Netz solch einen Effekt haben kann, kann es nicht nur unsozial sein.
    Und zum Thema kommerziell: Ich kann mir ansatzweise vorstellen, wie viel Zeit und Arbeit Du in die Webseite und den Youtube-Kanal steckst (auch wenn Du das gern mal etwas runterspielst 😉 ). Ich würde mich freuen, wenn Du davon auch was hättest, weil die community dann auch was davon hätte, nämlich dass Du und „Deine Dame“ weiter machen. Warum soll gute Arbeit nicht auch was wert sein. Alle wollen heute höchste Qualität für kleines Geld haben und ticken aus, wenn irgendwo mal jemand adäquat bezahlt werden will. Auch ein Zeichen für fehlendes soziales Feingefühl.
    Wie sagst Du so schön „Lirum Larum…“ … was ich eigentlich sagen will: Reg‘ Dich nicht auf und zieh einfach Dein Ding durch, so wie Du es für richtig hältst und es Dir Spaß macht und lass die Leute reden. Konzentrier‘ Dich auf die positiven Seiten und den Erfolg!
    Mach‘ weiter so! Meine Unterstützung hast Du und ich glaube ne Menge anderer sind auch dieser Meinung.
    Viele Grüße
    Stefan

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