Wohnwagen schlingern und richtig beladen

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Schrecksekunde Wohnwagen schlingern

Viele von uns kennen das – man ist entspannt auf dem Weg in den Urlaub und plötzlich spürt man es im Heck: der Caravan läuft nicht wie gewünscht und die Frage wird plötzlich laut „Wohnwagen schlingern – was nun?“ Die Antwort ist im Grunde ganz einfach. Gutes Beladen vor der Abfahrt minimiert das Risiko ganz enorm.

Den Wohnwagen richtig beladen

Zwei Sachen dürfen wir als geneigte Camper beachten – zum einen die Stützlast ausnutzen (es gilt der kleinere Wert von Hänger und Zugmaschine – sollte also Dein Wohnwagen 75 kg Stützlast haben und Deine Zugmaschine 100, dann sollen auf der Deichsel eben 75 Kilogramm zu messen sein) und darüber hinaus die richtige Beladung des Caravans.

Richtig beladen dieser dann, wenn das meiste Gewicht möglichst mittig und möglichst weit unten verteilt ist. Im Bild oben ist dies gut durch die mittigen Gewichte zu erkennen. Somit minimierst Du von vornherein das Wohnwagen schlingern ganz enorm.

Achte dabei, dass in den oberen Staukästen nur wirklich leichte Gegenstände kommen.

Wohnwagen weniger gut beladen

Manchmal – auch das kennen wir sicherlich – muss es vermeintlich schnell gehen und man wirft alles „einfach so“ in den Hänger. Getrau des Mottos „wird schon schief gehen„. Und somit ist die Gewichtsverteilung auch rasch eher suboptimal. Im Beispiel oben siehst Du eine solche Variante. Stützlast scheint zu passen, immerhin ist ja eine Menge Gewicht vorne und somit wächst das Vertrauen in die Stabilität des Gespanns.

Doch durch das zu hohe Gewicht am / im Heck des Wohnwagens kam bei unserem Versuch mit dem Modell des ADAC dieses Gespann bereits bei 80 km/h und leichtem Seitenwind ins Schlingern. Nicht auszudenken, was hier bei den oftmals gefahrenen 100 oder mehr km/h geschehen kann bzw. geschehen wird.

Wohnwagen schlingern

Noch gefährlicher wird es in diesem Szenario. Du erkennst zwar eine Menge Gewicht gut platziert in der Mitte über der Achse – aber eben auch viel zu wenig Stützlast in Verbindung mit einem Heckfahrradträger und somit einer ganzen Menge Gewicht am äußersten Ende des Wohnwagens.

Hier war das Gespann absolut instabil und begann schon beim kleinsten Schupser mit hochgefährlichen Pendelbewegungen. Ein sehr guter Beleg, sich über den Ort der Fahrradmitnahme intensive Gedanken zu machen. Am besten eignet sich hier übrigens das Autodach oder wahlweise ein Deichselträger, wobei dann natürlich besonders die richtige Stützlast beachtet werden muss.

Was tun beim Wohnwagen schlingern?

Natürlich kann es auch dem versiertesten Fahrer passieren, dass das gefürchtete Wohnwagen Schlingern auftritt. So fährst Du beispielsweise bei stärkerem Seitenwind über eine Brücke und genau in diesem Moment überholt Dich ein Bus oder ähnlich großes Fahrzeug. Nun heisst es „kühlen Kopf“ zu bewahren.

Solltest Du bemerken, dass Dein Gespann an Stabilität verliert, nimm sofort Gas weg und verringere die Geschwindigkeit – im Zweifelsfall hilft nur noch der beherzte Tritt in die Bremse.

Auf gar keinen Fall solltest Du – wie oftmals völlig fälschlicherweise behauptet – durch Erhöhen der Geschwindigkeit versuchen, das Gespann wieder „gerade zu ziehen“. Was dann passiert, siehst Du eindrucksvoll im Video. Dann ist der Urlaub oftmals schneller vorbei als gewünscht und auch die kommenden Urlaube in Deinem Wohnwagen fallen aus. Und das will sicher niemand.

Für all die, die auf absolute Nummer sicher gehen wollen, sei beispielsweise das AL-KO ATC empfohlen, welches wir Dir in diesem Video vorführen. Dieser kleine Helfer bemerkt durch einen Sensor etwaige Pendelbewegungen des Hängers und betätigt im Fall des Falles automatisch die Bremsen des Caravan, so dass dieser schnell wieder an Fahrstabilität gewinnt.

Auf jeden Fall wünschen wir Dir stets eine gute, erholsame und vor allem sichere Fahrt – dabei haben wir Caravanfahrer eine ganze Menge selbst in der Hand.

Habt eine tolle Zeit!

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