Urlaub auf Texel… und immer dieser Sand

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Kogerstrand

Im Frühjahr diesen Jahres haben wir uns darüber Gedanken gemacht, wo wir denn dieses Jahr unseren Urlaub mit dem Wohnwagen verbringen werden. Wir, das sind meine Frau (38) mein Sohn (2) und meine Tochter (jetzt aktuell 14 Monate) und meine Wenigkeit (44). Unsere ersten Überlegungen gingen Richtung Polen. Masuren zum Beispiel… soll ja echt schön sein. Google Maps angeschmissen und den Plan „Masuren“ sofort wieder verworfen. Wir kommen aus NRW und über 1.000 KM mit einer wenigen Monate alten Tochter die von Autofahren soviel hält wie eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt, wollte ich ihr und vor allem uns nicht antun. Also musste eine Alternative her… in der Nähe… wo schön ist… und Meer.

So kamen wir auf die Idee zu den Nordseeinseln zu fahren. Terschelling, Texel und Vlieland sind wunderschön und uns seit langem durch viele vorherige Besuche bekannt. Vlieland darf man leider nicht mit dem Auto, geschweige denn mit einem Gespann anfahren, so entschieden wir uns für Texel.

Übergang Strand zum Campingplatz

Obwohl wir außerhalb der Ferienzeit fahren können, war das Buchen des Platzes ein Glücksfall, da wir den angeblich letzten Platz bekommen haben. Als Campingplatz haben wir uns „Kogerstrand“ rausgesucht.
Einen Dünencampingplatz… ist das romantisch oder ist das romantisch?

 

Wir packten im Frühsommer unsere sieben Sachen in den Wagen und Wohnwagen und los ging es. Nach angenehm kurzer Fahrt (3 Stunden) erreichten wir Den Helder von wo es mit der Fähre dann rüber nach Texel ging. Fahrtzeit keine halbe Stunde… also schon fast Stress den Kaffee auf der Fähre zu Ende zu trinken.

Auf Texel angekommen, waren es noch wenige KM bis zum Campingplatz Kogerstrand

Stellplatz auf Kogerstrand

Klasse… gut… na ja geht so….Parzelle ist ein bisschen eng…. Ganz schön viel Sand hier. Bis die Wohndose endlich richtig in der Parzelle stand, war die Kupplung heiß… schiebe mal 2.2 Tonnen mit einem T5 rückwärts durch feinen Sand. Halleluja….

 

 

Nun denn… da wir abends angekommen sind, habe ich bis morgens um 1 Uhr noch alles hübsch gemacht. Also Vorzelt aufbauen, Schränkchen raus, Grill aufbauen etc…

Tag1:

Am nächsten Tag haben wir dann festgestellt, dass mit unserem Hobel die Parzelle echt gut gefüllt ist und nicht wirklich die Möglichkeit bestand einen Tisch ausserhalb des Vorzeltes aufzustellen. Und überall dieser Sand…

Abends um kurz vor 21:00 Uhr war die Sonne auf einmal weg… Schade, wir standen etwas vertieft und die Düne vor uns schattete uns komplett ab. Die Reihe hinter uns konnte bis 22:00 Uhr in der Abendsonne verweilen… das ist ja unglücklich… und dieser Sand hier…

Tag 2

Sand im Bett, Sand in den Windeln meiner Kinder, Sand im Kleiderschrank, auf dem Geschirr… oh mein Gott… ich drehe bald durch. Und wo ist überhaupt das Schwimmbad? ach… gibts gar nicht, weil ich mich auf der Homepage des Platzes verlesen habe… der mit Schwimmbad war ja der andere Platz auf Texel… na toll..

Tag3:

Krisengespräch mit meiner Frau. Ich will hier weg… will auf eine Wiese… möchte abends in der Sonne sitzen und mit meinen Kindern ins Schwimmbad.
Zwar empfand meine Frau den aktuellen Istzustand nicht so schlimm wie ich, aber sie willigte gerne ein, dass ich über die Rezeption einen Wechsel zum Campingplatz deKrim auf Texel organisiere.

Ich ab zur Rezeption und habe ganz offen und ehrlich berichtet, dass ich mir den Platz und vor allem unseren Stellplatz, anders vorgestellt habe und schlichtweg unglücklich bin… und das ich nach deKrim wechseln möchte (gleicher Anbieter).
Zu meiner großen Freude war dies überhaupt kein Problem, nach einem kurzen Telefonat war die Sache geklärt und wir hatten einen Komfortplatz ab sofort auf „deKrim

Super… gut gelaunt bin ich zurück zum Wohnwagen, habe Kinder und Frau zum Strand geschickt und alles innerhalb von 1 Stunde im T5 verstaut… also quasi alles reingeworfen, nachgedrückt und Kofferraumdeckel zugewemmst.
Jetzt also nur noch den kleinen Tandemachser aus dem Sand ziehen… tja… nach 20 Minuten komplett ergebnislosem Handeln, bin ich zurück zur Rezeption und habe einen Trecker angefordert. Der Wohnwagen war mittlerweile so tief versunken, dass ich null Chance hatte ihn überhaupt am T5 anzukoppeln. Und mit dem Mover war mal gar nix zu machen…

Kurze Zeit später rollte der Trecker an und wuchtete unseren Hobby Wohnwagen aus seiner Parzelle.

Nicht das das jetzt jemand falsch versteht…
der Campingplatz Kogerstrand ist schön.
Wirklich. Aber das muss man mögen…
mit dem ganzen Sand und so…

 

 

Man steht direkt hinter der ersten Düne, ist somit ganz nah am Strand und kann wunderbare und beeindruckende Sonnenuntergänge am Strand erleben. Man ist der Natur näher, steht mitten in einer Düne, die Seeluft immer präsent. An und für sich toll.

Bei mir persönlich ging es einfach nicht weil der Wohnwagen eine einzige Sandkiste war. Unsere beiden Kinder klopfen sich nicht immer ab wenn sie in den Wohnwagen gehen, geschweige denn ziehen sie ihre Schuhe aus um die 2 kg Sand vorher auszuschütten die dort gebunkert werden…

Unser Stellplatz war allerdings wirklich nicht so toll. Es hat schon seinen Grund gehabt warum dieser Platz als einziger noch frei war.

Zu den sanitären Einrichtungen auf Kogerstrand. Zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes gab es neben den komfortablen und stets sauberen neuen Sanitärgebäuden auch noch die alte Infrastruktur… und die ist echt in die Jahre gekommen, aber zum Pieseln in der Nacht allemal prima und man ist wohl dankbar wenn man nachts raus muss und dann nicht zu weit im Schlüpper oder Schlafanzug laufen muss.

deKrim

So.. nachdem alles eingeladen war, inkl. Familie, sind wir los und waren 20 Minuten später an der Nordseite von Texel angekommen. Also oben an der Insel… da wo der Leuchtturm steht… und der Strand gefühlt 1 km breit ist…

  

Der Campingplatz deKrim ist gegenüber Kogerstrand ein Ferienpark, mit vielen Spielmöglichkeiten für Kinder. Mit einem tollen Abenteuerspielplatz, einer „Rennbahn“ auf denen die Kleinen mit Elektroroller ihre Bahnen ziehen können (mit 1 Euro pro Fahrt ist man dabei) mit Restaurants, Fahrradverleih, Supermarkt, Ramschladen und einem neuem großen sehr coolen Hallen- und Freibad mit 4 Rutschen! Das freut auch den Papa….

Unser neuer Stellplatz war auf einer Wiese… *endlich*… kein Sand mehr.
Mittlerweile bin ich ja geübt was unser Vorzelt angeht und schwupps war das Ding nach kurzer Zeit wieder aufgebaut. Ne ist das alles schön….

Jetzt konnten wir unseren Urlaub auf Texel genießen… herrlich. Die Kinder hatten direkt am Wohnwagen einen kleinen Spielplatz (wieder Sand… herrje).
Fast Täglich waren wir im wirklich tollen Schwimmbad und bis spät abends hatten wir die Möglichkeit in der Abendsonne zu sitzen und das geniale Sommerwetter 2018 zu nutzen.

Gut… der Strand war jetzt gute 10 Minuten mit dem Fahrrad entfernt… aber das war o.k… je mehr Abstand zwischen den Sandbergen und mir war, umso besser…

Was gibt es zu deKrim zu sagen… es ist ein Ferienpark und eine ganz andere Welt als ein Dünenplatz wie Kogerstrand. Nicht zu vergleichen. Das eine ist Natur pur, das andere dagegen eine Rummelbude. Wobei wir das Glück hatten, dass die Ferien in NRW noch nicht begonnen hatten und der Platz angenehm „aufgeräumt“ war.

 

Wir standen zeitweise auf unserem Abschnitt, der für ca. 25 Wagen gedacht ist, mit 3 Wohnwagen… also war es auch entsprechend ruhig. Das änderte sich am für uns letzten WE, da begannen die NRW Ferien und zack… war der Platz halb voll und die Geräuschkulisse vor dem Wagen ähnelte der einer Kirmes. Kinder die lautstark bis spät abends mit bis auf Anschlag aufgedrehte und unter dieser Last somit krächzende Bluetooth-Lautsprecher auf dem Fahrrad ihre Runden um die Wohnwagen drehten… das sind Kinder… das muss so! (Zum Glück für uns nur am letzten Wochenende…)

Die Sanis auf deKrim sind top, sehr gepflegt, da gibt es nix zu meckern.
Was ich übrigens sehr angenehm fand: das Auto soll nicht auf dem Stellplatz, sondern auf einem separaten Parkplatz abgestellt werden. Das galt auch für Kogerstrand. Das würde ich mir auf allen Campingplätzen wünschen.

Texel selber

Texel ist auf jeden Fall eine Reise wert. Der Nordseestrand, die Dünen, die Landschaft… das Klima. Nicht ohne Grund zieht es viele Besucher immer wieder zurück nach Texel.

In den 14 Tagen wo wir vor Ort waren, haben wir nicht besonders viele Ausflüge gemacht. Mit den Kleinen kann das anstrengend sein. Wir sind häufig mit den Fahrrädern und einem Kinderanhänger unterwegs gewesen und radelten durch die Dünenlandschaft.

Neben dem Leuchtturm ist auf jeden Fall auch das Naturschutzgebiet „de Slufter“ sehenswert.

Zu guter Letzt und für diejenigen die es bis hierhin geschafft haben, könnt ihr euch noch ein Video ansehen, mit ein paar wenigen Impressionen aus Texel.
Viel Spaß dabei und viel Spaß auch bei eurem nächsten Urlaub auf Texel 🙂

Grüße Jörn.

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4 Kommentare

  1. Hallo JÖRN!!!

    Das ist wirklich eine schöne Beschreibung der Insel Texel, werde dekrim mal auf meine Liste für wochenendtouren setzen. Danke für die tolle aussagekräftige Beschreibung !!!

  2. Hi jörn, danke für deine videos auf youtube. Als absoluter wohnwagen neulingsbesitzer sind deine infos für mich gold wert. Vielen dank und liebe grüsse aus karlsruhe

    • Hallo Aldo, danke für Dein Feedback, aber die Videos die Du meinst, sind von Stefan 🙂
      Ich habe nur die Ehre ab und an was für Happy Camping zu schreiben. Schöne Grüße Jörn.

  3. Hallo Jörn, eine tolle Beschreibung deines ersten Camping Urlaub auf Texel. Schade das es dir am Kogerstrand nicht so gefallen hat, wir fahren dort jedes Jahr hin um unseren Haupt Urlaub dort zu verbringen. Und den Jahreswechsel stehen wir dann immer auf De Krim. Nun dort ist der Trubel in der Saison immer recht groß, ist ja nun mal auch komplett auf Familie getrimmter Camping Park. Zum abspannen und ersrspannen finden wir den Kogerstrand einfach besser, trotz des vielen Sand aber da gewöhnt man sich dran! Man steht halt ruhiger in den Dünen. Da wir keine kleinen Kinder mehr haben ist das für uns auch etwas entspannter.
    Ich wünsche dir und deiner Familie noch viele schöne Urlaube “ vielleicht auch mal wieder auf Texel“
    Es grüßt Dirk

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